Im wichtigen Heimspiel gegen Darmstadt 98 setzt Trainer Karel Geraerts von Schalke 04 voll auf Erfahrung in der Defensive.
Etwas überraschend starten in der Innenverteidigung die beiden Routiniers Tomas Kalas (31) und Marcin Kaminski (32). Abwehrchef Kalas ist nach überstandener Entzündung der Patellasehne wieder zurück, Kaminski hatte zuletzt mit einem Formtief zu kämpfen und spielt erstmals seit der 1:3-Niederlage in Nürnberg. Die beiden 20-jährigen Martin Wasinski und Felipe Sánchez sitzen nur auf der Bank, genau wie Ibrahima Cissé (23).
Neu in der Schalker Startelf ist auch Mehmet Aydin als Rechtsverteidiger. Das Eigengewächs aus der Knappenschmiede ersetzt den Schweizer Adrian Gantenbein, der mit einer muskulären Verletzung mehrere Wochen ausfallen wird. Vor der Länderspielpause ist nicht mit der Rückkehr des 23-Jährigen zu rechnen.
Ebenfalls neu im Team: Christopher Antwi-Adjei. Für den Ex-Bochumer ist es sogar das Startelfdebüt im Trikot von Schalke 04. Zuletzt war er unter Trainer Karel Geraerts nur Joker, nun erhält er auf der rechten Offensivseite das Vertrauen.
Brisanz ist am Freitagabend vorprogrammiert, weil die Königsblauen aus den ersten fünf Saisonpartien nur vier Punkte geholt haben und gerade mal auf Platz 13 der Tabelle stehen. Brisant ist deshalb auch die Situation für Trainer Karel Geraerts, der angesichts der bisherigen Punktausbeute und des Gerangels mit Chef-Kaderplaner Ben Manga nichts mehr benötigt als einen Sieg gegen den Bundesliga-Absteiger.
Schalke 04: Konflikt zwischen Trainer Geraerts und Kaderplaner Manga
Die Schalker können sich die Situation auf dem Rasen der Veltins-Arena insofern etwas schönreden, als der Gast noch schwächer in die Saison gestartet ist (2 Punkte, Platz 16) und sogar schon auf der Trainerbank Torsten Lieberknecht gegen Florian Kohfeldt ausgetauscht hat. Werden die Hessen da zum Aufbaugegner für strauchelnde Schalker? „Wir müssen Freitag, und den Druck müssen wir uns selbst auferlegen, drei Punkte holen“, sagte Karel Geraerts auf der Spieltags-Pressekonferenz am Mittwoch.
Weil aber das Verhältnis des Belgiers, der im Oktober 2023 nach Gelsenkirchen kam, mit Ben Manga als zerrüttet gilt, wird es schwierig für Karel Geraerts, das Ruder herumzureißen – selbst wenn nun eine Siegesserie gestartet werden würde. „Ich habe kurz mit Ben telefoniert“, sagte Geraerts, das Thema sei nun erst einmal für ihn abgehakt, weil er sich auf die Mannschaft und das bevorstehende Spiel konzentrieren wolle. „Vereint zu sein, ist in diesem Moment die einzige Lösung. Wenn wir nicht zusammenstehen, haben wir Probleme. Ich und die Spieler haben das Gefühl, dass wir eine Mannschaft sind.“
Trainer Geraerts hält an Schalke-Strategie fest
Dass sie dies nach dem 0:2 beim Karlsruher SC, bei dem haarsträubende Abwehrfehler die ansonsten sehr ordentliche Leistung zunichte gemacht haten, ist, muss Schalke nun also gegen Darmstadt zeigen. „Wir sollten nicht nach fünf Spielen aufgeben“, so Geraerts, der an seiner Strategie festhalten will. „Die Welt kann ich zwei Wochen ganz anders sein.“